Die Älteren haben sicher noch von dem „ewigen Licht“ gehört. Es war damals eine Sehenswürdigkeit, die über die Dorfgrenzen hinaus bekannt war. Ausflüge und Exkursionen fanden statt. Die Entstehung des „Ewigen Lichts“ ergab sich, als Gustav Oeltjebruns, Eichenweg 1, einen Brunnen gegraben hatte. Die Stelle war hinter Römers ehemaligem Wochenendgrundstück, in der Verlängerung des Eichenwegs. Als der Brunnen ca. 3 m tief war, kam ein Nachbar vorbei. Er meinte, dass es sehr stark nach Gas rieche. Gustav Oeltjebruns schmiss ein Streichholz in den Schacht und eine Flamme schoss empor. Es wurde dann ein Rohr eingesetzt und der Brunnen soweit zugemacht. Dort brannte nun das „Ewige Licht“. Etwa 1928 entstand das Licht und brannte bis 1941. Es war eine ca. 1 m hohe Flamme aus Methangas. Die Flamme musste 1941 gelöscht werden, damit sie nicht als eventuelle Orientierungshilfe für feindliche Fliegerangriffe dienen konnte.
Jan Huntemann hat 1929 eine Versammlung bei Willers durchgeführt. Er war ein sehr angesehener Lehrer an der Wildeshausener Landwirtschaftsschule. Auch veröffentlichte er zahlreiche Bücher und schrieb in der Zeitung zu landwirtschaftlichen Themen. Mit ca. 50 bis 60 Mann war diese Versammlung dann ins Moor zu dem „Ewigen Licht“ marschiert. Das war damals in Westerholt etwas ganz Besonderes.
Ein nennenswertes Methangasvorkommen ist heute nicht mehr im Moor vorhanden. Die Kultivierung und Entwässerung hat zu großen Veränderungen in der Bodenstruktur geführt. Als das Moor noch unberührt war, sprach man von Irrlichtern im Moor. Hauptsächlich im Sommer kam es zu den Erscheinungen. Wahrscheinlich entzündete sich durch Sonnenstrahlen das Gas, das durch natürliche Bodenauslässe an die Oberfläche kam. Manche behaupteten, dass die Irrlichter die Seelen der ungetauften toten Kinder seien.
Die Moorbildung
Nach dem Rückzug der Gletscher wurden die so ausgebildeten Höhenzüge über fast 100.000 Jahre durch Winde und Regen abgeschliffen und abgeflacht. Mit der dann folgenden Klimaänderung nach dem Ende der letzten Weichsel-Eiszeit und der deutlichen Erwärmung setzte das verbreitete Wachstum des Moores ein, das den Höhenzug von Achternmeer über Westerholt bis Oberlethe am Ende dieser Entwicklung fast vollständig in unterschiedlichen Mächtigkeiten einrahmte. Lediglich zur Lethe hin fehlt diese „Einrahmung“ durch das Moor.
Methangas Weiterführender Link © http://www.expedition-moor.de
Irrlichter - nüchtern betrachtet - treten in kaum entwässerten Moorgebieten auf, zudem noch unvorhersagbar und kurzzeitig. Das erschwert natürlich ihre systematische Erforschung. Deshalb ergründete man erst spät ihre Ursache.
Die Ursache der Irrlichter sind leicht brennbare Gase, die bei der Zersetzung organischer Substanzen entstehen (Faulgas- bzw. Sumpfgasbildung, Methangärung). Zu ihrer Entstehung sind Luft- und Lichtabschluss sowie günstige pH- und Temperaturwerte notwendig. Hauptsächlich wird dabei Methan (CH4) gebildet. Methan ist beispielsweise Bestandteil von Erdgas. Außer Methangas können auch Wasserstoff (H2), Schwefelwasserstoff (H2S) und Phosphorwasserstoff (P2H4) entstehen. Diese brennbaren Gase reichern sich im Moorboden an. Da sie unter Druck stehen, können sie von Zeit zu Zeit schlagartig entweichen oder als Blasen im Wasser aufsteigen.
Wenn Phosphorwasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft in Kontakt kommt, entzündet er sich von selbst. Er verbrennt ohne Rauchentwicklung mit bläulicher Flamme. Vor allem bei Windstille können Beimengungen von Phosphorwasserstoff deshalb auch zur spontanen Selbstentzündung der anderen leicht brennbaren Moorgase führen.
Das Vehnemoor
Ausdehnung des Vehnemoors
Das Foto und die Karte haben Ihren Ursprung auf nachfolgender Seite : Bundesamt für Naturschutz