Die Wagenräder vom Glum wurden von Johann Hermann Rüther beim Torfstechen in den Jahren 1880 bis 1883 gefunden. Den ersten zwei Rädern maß er zuerst keine Bedeutung bei und legte sie in die Scheune zum Trocknen. Als dann ein paar Jahre später neben der alten Fundstelle zwei weitere Räder beim Torfstechen zu Tage kamen, brachte Johann Hermann Rüther sie zum Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte (heute Landesmuseum Natur und Mensch) nach Oldenburg, wo sie heute noch zu besichtigen sind, wenn sie wegen ihrer Einzigartigkeit nicht an ein anderes Museum ausgeliehen werden.
Die Räder sind einer der ältesten Funde von Scheibenrädern dieses Typs und werden in vielen wissenschaftlichen Arbeiten genannt. Das Alter der Räder wird der früheren Bronzezeit zugeordnet, etwa 1750 vor Christi Geburt. Jedes Rad wurde aus einem Erlenstamm gehauen. Sägen kannte man damals noch nicht. Es ist umso bemerkenswerter, wie 4 Räder von ca. 75 cm Durchmesser nur mit Beil, Spaltwerkzeug und Dechsel gefertigt wurden. Die Buchsen waren aus Birke gearbeitet. Man geht davon aus, dass diese Räder in der Bronzezeit im Wasser abgelegt wurden. Es waren keine weiteren Wagenteile dort und die Anordnung der Räder war so, dass man nicht von einer Wagenkonstruktion ausgehen konnte. Mit den Jahren gerieten sie wohl in Vergessenheit und das Moor wuchs darüber hinweg.
Die Fundstelle von Johann Hermann Rüther wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt genauer beschrieben. Sie lag am Rande des Vehnemoores. Georg Speckmann vom Eichenweg 19 erinnerte sich noch an die Fundstellen. Etwa 2 Meter tief lagen die Räder unter der Oberfläche. (Der Fundort war auf dem Keil zwischen den Wegen Zum Fuhrenkamp/Eichenweg und Friedhofsweg).
(Nachzulesen in „Die Kunde“, N.F. 23/1972, Vier Scheibenräder aus Glum, von Hajo Hayen, Seite 62 bis 86.)
In der Dauerausstellung Moor des Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg sind die Räder vom Glum zu sehen, Foto: Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg.